Literarisches Text: magdalenasküche | Bild: aja

hässige Zeilen an das prämenstruelle Leiden

Steter Tropfen hölt den Stein. Dunkler Pfropfen, bring mir Wein. Hoch der Hopfen will er sein. Eine alte Leier klopfen, mit dem Stein. Endlich entstopfen, wieder sein.
0 Tage ist es her, seitdem sie zu warten begonnen hat. Hoch die Hände Wochenende. Hoch die Beine zieh jetzt Leine. Letzten Freitag ist ihr letzter Nerv gerissen und es kam so weit, dass sie es sich zweimal überlegte ins Du Nord zu fahren. Ein Nap darf nie länger als 20 Minuten dauern, meinte er immer. Diese Regel brannte sich ihr ein. Meistens wohl oder immer schlief sie länger und tiefer, und das Ganze wurde schwierig aushaltbar. Unmittelbar vor dem nächtlichen Ausgang Richtung Stadtmitte, präsentierten sich ausgedehnte Nap-Eskapaden als untreffend, verwerflich und wenig produktiv. Am Freitagabend liess sie es bleiben. Bravo.
Nun ja: jetzt kennt sie es langsam. Die alte Leier. Selbst an einer langersehnten Hochzeitsfeier, würden ihre Eier, diese alte Leier immer wieder aufs Neue provozieren, ermöglichen, auferzwingen, durchziehen. Wer genau es war? Oder ist? Die Eier? Der Mond? Die Natur? Hormone?
Der stete Tropfen hölt den Stein, so muss es sein. Hoch die Hände Wochenende. Hoch die Hände, bitte keine Einwände. Hoch die Wände, wann nimmt es ein Ende?
Sie bittet um Erlösung, kniet jeden Tag vor sich nieder. Denkt es sei ihr innerstes Hirngespinst. Ein Tropfen auf den heissen Stein, steter Tropfen killt mein Sein. Wilder Hopfen will ich sein. Entstopf den Pfropf, Gopf.
Diesen Freitag hat sie drauf geschissen. Richtung Tessin sich verpissen. Nichts vermissen. Sie hat ihr gesagt, hier in dieser Hütte musst du nichts. Sie weiss, sie muss nichts. Es tut einfach. Der stete Tropfen will nicht kommen – aus ihr herausgeronnen. Tessin hin oder her: es ist fucking schwer. Sie will hier sein. Ferien. Nichts müssen, nur wollen. Sie will nichts, sie muss alles. Vor allem denken, verrenken, denken, denken. Viel fühlen was nicht stimmt, nicht da ist, einfach nur nervt und traurig macht. Denken. Denken. Sich sorgen. Das Glück von anderen lachenden Mäulern ausborgen. Denken. Wein einschenken. Mehr denken. Den Rest Wein dem Abfluss schenken. Dankend ablenken.
Steter Tropfen erstickt mich im Keim. Ein stetiger Tropfen, will es einfach nicht sein. Hier und da einen Nap. Länger als 20 Minuten und ganz sicher nicht entspannend. Schwanken zwischen gestern und Morgen. Im Jetzt nie wirklich ankommen. Ihr Zimmer vermissen. In den Garten pissen. Ohne Blut, nur mit Wut. Wütend pissen. Darauf geschissen. Verbissen. Seit 9 Tagen warten. Drinnen und im Garten. Plötzlich denkt sie, schwanger zu sein. Es trügt der Schein. Sie hat nur mit Frauen Sex. Es ist nicht möglich.
Und jetzt ein spontaner Prost, der gute Sex mit Frauen ist ihr Trost. Seit zwei Tagen scheint der Albtraum vorbei. Auwei Auwei.
Steter Tropfen hölt den Stein. Stell mir nicht nochmal ein Bein. Was soll das sein? Steter Tropfen, du bist ein Schwein. Ich will für immer ohne dich sein.