Text & Illustration: daf
Nöelle und Melissa stehen vor den Mikros und unterhalten sich über die Lage in Griechenland. «Es zieht richtig abä», sagt Melissa, die schon zwei Jahre den Dienstagmorgen auf RaBe moderiert. Nöelle ist zum dritten Mal auf Sendung, profitiert aber von ihrer Erfahrung bei der Sendung RaBe-Info. Es ist neun Uhr und es riecht nach Kaffee, zwei Laptops liegen auf dem Tisch, gemeinsam wird die Tracklist besprochen
«Hesch du no einä?», fragt Melissa. «Ja vou, ha no einä», antwortet Nöelle. Nach dem nächsten Lied werden die Ausgehtipps für die aktuelle Woche angepriesen. Auch auf die auf heute angesetzten Demonstrationen in Bern und Zürich wird hingewiesen: «Göht unbedingt u düet öich solidarisiere!» Das rote Lämpli «on air» leuchtet nicht «So kaputt, wenn Lüt uf Gflüchteti mit Tränengas schiessä», sagt Nöelle. Danach dröhnt «Halt dich an meiner Liebe fest» aus den Boxen – Mitsingen inklusive. «Es braucht etwas hoffnungsvolle Musik in diesen Zeiten», meint Melissa.
«Radio-machä»
Ich frage die beiden, wie sie zum gemeinsamen Radiomachen gekommen sind. «Wir waren oft an denselben Konzerten im Rössli und kamen so ins Gespräch. Wir teilen in grossen Stücken denselben Musikgeschmack.» Später erzählt mir Melissa noch, dass sie Nöelle super spannend findet und es «mega fägt» mir ihr Radio zu machen.
«Wieso macht ihr Radio?», frage ich. «Für mich ist Radio das richtige Medium. Es ist niederschwelliger als Bücher, nimmt aber weniger vorweg als Fernsehen», antwortet Nöelle. «Unsere Sendung wird aber vor allem von Lorraine-Bewohner*innen gehört», fügt sie bescheiden an.
Musik und Anekdoten aus dem Alltag wechseln sich ab. Melissa hat immer was Spannendes aus ihrem Alltag zu erzählen und manchmal spricht sie ein englisches Wort falsch aus, Nöelle korrigiert, beide lachen. Die zwei nehmen sich nicht ganz ernst, das spürt man und das macht dieses Dienstagmorgen-Radio-Format auch so sympathisch.
Die digitale Uhr neben dem «on air»-Licht zeigt 10 Uhr – eine Stunde ist vergangen. Die Leute vom RaBe-Info kommen ins Sendezimmer und wir haben Zeit für einen weiteren Kaffee. Noch ein paar Songs und schon ist 11 Uhr. Feiermittag, bis nächste Woche. «Na na ni, na na nö», sagt Melissa. Die folgenden Moderator*innen übernehmen und wir sagen tschüss.