megafon | UFL in der Grossen Halle: Wie war das nochmal mit dem Naturrecht?

26. Februar 2020

UFL in der Grossen Halle: Wie war das nochmal mit dem Naturrecht?

Text: sak & daf | Illus: daf

Underground Fight League in der Grossen Halle, mit Kämpfer*innen, Artist*innen und jeder Menge Publikum. Das Megafon machte es sich in der Presse Loge gemütlich und war bei 1, 2 Bier recht fleissig.
Hier einige Impressionen rund um den Boxring und bald mehr in der Printausgabe.

 


 

Die Grosse Halle ist für einmal nicht zu gross, sondern nicht gross genug.

Irgendwas zwischen Hollywoods «The Hunger Games» und Frühstücksfernsehen: Salbig, freundlich eröffnet die Moderation die Spiele.

«Fast alle Boxer stammen aus den unteren Gesellschaftsschichten. Vom Boxer wird aber ein geregeltes Leben, Sinn für Disziplin und physische wie mentale Askese gefordert. Alles Eigenschaften, die unter widrigen sozialen und ökonomischen Bedingungen nicht herausgebildet werden können. Ohne ein gewisses Mass objektiver persönlicher und familiärer Stabilität sind die für die erfolgreiche Ausübung dieser Sportart notwendigen körperlichen und moralischen Voraussetzungen wenig wahrscheinlich.»

Show und Widerstand – Sparring mit dem Überwachungsstaat.
«Beim Sparring, dem Üben der Kampfsituation, werden die Kampfbedingungen möglichst realistisch abgebildet, mit der Ausnahme, dass die Brutalität der Auseinandersetzung stark zurückgenommen wird.»

Alles dauert. Zuerst bis es losgeht, und dann wieder «zwanzig Minuten Pause bis zum nächsten Kampf». Mal raus hier, an die frische Luft. Hier ist die Neubrückstrasse und in der Grossen Halle die Gala.

Staatstragende Lieder in der Umbaupause. Mani Matter dröhnt: «Han ig d’Schwyz o mit Rächt eso prise.»

«Moral Over Law». Ab und zu wird der Slogan auf den Bildschirmen eingeblendet. Wie war das nochmal mit dem Naturrecht? Da wo sich Moralphilosophie und Theologie gute Nacht wünschen. Jenseits. Irgendwo am Waldrand, ewige Jagdgründe.

Boxen ist ganz Diesseits. Körper, Regeln und Gesetzen unterworfen. Klammern: Der Ringrichter greift ein. Am Ende fällen die Kampfrichter das Urteil und bestimmen den Sieg.

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